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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 25

1913 - Leipzig : Hahn
25 weiter als nach Merkendorf gehen. Du möchtest dir sonst wehe tun.“ Und so geschah es auch. Andreas schnallte sein Wander- bündel, aß sein Leibgericht mit großem Beifall, plauderte noch zwei oder drei Stunden mit seiner Mutter über dieses und jenes und ging dann, von ihr bis vor die Haustüre geleitet. Die Witwe aber sprach bei sich, als sie, die beiden Hände in den Rocktaschen, nach ihrem Stüblein zurückkehrte: »Ich lasse alles liegen und stehen, auch seinen Rappen; denn er wird nicht lange ausbleiben.“ Und als eine Stunde darauf die Nachbarin kam und Schuhe zum Flicken brachte, nahm sie diese an und antwortete: »Morgen abend könnt Ihr wiederkommen und sie holen, da werden sie fertig sein.“ Andreas aber, je weiter er ging, desto länger wurde ihm der Weg nach England und Amerika. Schon auf den Wiesen zwischen den beiden nächsten Ortschaften gelobte er bei sich selber, sich mit der neuen Welt nicht einzulassen. In dem großen Mönchswald gab er auch England auf; in dem tiefen Sande hinter dem Walde fiel der Zeiger bis auf Frankfurt zurück; und als ihm in Merkendorf da und dort aus den Stuben ein heimliches Abendlicht entgegenschimmerte wie vom Himmel dm ersten Sterne, fühlte er ganz, was es heiße, Mutter und Heimat auf Nimmerwiederkommen zu verlassen. So kam er in die Herberge seines Handwerks, nippte ohne großen Appetit von dem Biere, das ihm vorgesetzt wurde, und legte sich dann zwischen die Nürnberger Fuhrleute, die auf dem Stroh in der Stube herumlagen. Sein Wanderbündel machte er zum Kopfkissen. Dann löschte der Wirt die mit Schmalz gefüllte Lampe aus, und das Mondlicht herrschte nun allein in der Stube. Andreas aber hatte einen schlimmen Platz gewählt. Sein Schlafkamerad zur Linken träumte vielleicht von einer Schlägerei. Wenigstens schlug er mit seinen großen und harten Fäusten gewaltig um eich und traf dabei den Schuhmacher so in das Genick, daß dieser erschrocken aufsprang und eine andere Schlafstätte suchte. Eine lange, schmale Tafel, welche an der Wand von dem Fenster bis zur Stubentüre reichte und auf der nichts stand als ein Scheffel, lud ihn ein. Er hob den Scheffel herab und sein Wanderbündel hinauf und legte sich dann selbst nach Bequemlichkeit zurecht. Wenige Minuten darauf schloß ein sanfter Schlaf seine Augen, und die Erinnerung aus seiner frühesten Jugend zog, in einen Traum verwandelt, durch seine Seele. Es träumte ihm, er liege als Knabe von sieben oder acht Jahren zum Baden entkleidet auf einem flachen Ufer der Altmühl und wollte sich in dem schwarzen Schlamme wälzen, um dann seinen Kameraden plötzlich als Mohr zu er-

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 11

1913 - Leipzig : Hahn
11 Ein einsamer Mann schritt eilig auf dem schmalen, grasbewachsenen Fußpfade vorwärts. Er war noch jung. Ein leichter Flaum sproßte über den frischen Lippen, und die hellgrauen Augen blitzten unternehmend und sorglos in die Welt. Ein lustiges Lied vor sich hinträllernd, achtete er wenig auf seine Umgebung; er sah weder rechts noch links; er bemerkte es auch nicht, daß die zuerst vereinzelt stehenden Sträucher und Bäume einander immer näher rückten. Plötzlich blieb er stehen. Die Pfade kreuzten sich nach verschiedenen Richtungen, und gerade vor ihm erhob sich ein dichter Wald. Überlegend sah er um sich. Weißer Nebel stieg aus den Wiesen hinter ihm; der Mond war aufgegangen und goß sein bleiches Silberlicht über die Berge; schwarz und schweigend stand der Wald da. Sollte er eintreten? Einen Augenblick besann er sich. Dann warf er trotzig seinen Kopf zurück und schritt vorwärts, zuerst vorsichtig, dann rascher. Immer tiefer drang er ein. Gespenstig drohend streckten die hohen Bäume ihre Äste gen Himmel. Der zuerst ziemlich breite Weg wurde immer schmäler. Kaum mehr dem Auge erkennbar, schlängelte er sich zwischen dem Buschwerk dahin. Der Jüngling mochte wohl mehrere Stunden so gegangen sein; Hunger und Müdigkeit drohten, ihn zu übermannen. Immer langsamer wurden seine Schritte, bis er endlich ganz stehen blieb. Er konnte nicht mehr vorwärts. Gerade vor ihm, quer über dem Weg, lag ein vom Sturme entwurzelter Stamm. Erschöpft ließ er sich auf diesen nieder, es war ihm unmöglich, weiter zu marschieren. Nachdem er eine Zeitlang geruht hatte, raffte er sich empor und eilte wieder zurück auf dem Wege, den er hergekommen war. Eine plötzliche, ihm sonst ganz ungewohnte Angst hatte ihn überfallen. „Nur fort, nur heraus aus diesem Walde," dachte er, „ganz gleich, wohin." Trotz seiner Ermattung lief er vorwärts, so schnell ihn die Beine trugen, einmal auf diesem, dann wieder auf jenem Wege. Aber zu seinem größten Schrecken gewahrte er, daß er immer wieder an den Ort zurückkehrte, von dem er ausgegangen war. Ver- zweifelnd warf er sich nieder, vergrub das Gesicht in beide Hände, schluchzte und rief laut um Hilfe. Als er wieder emporsah, schrak er zusammen, denn vor ihm standen drei Männer. Der eine trug ein prächtiges, reich mit Gold gesticktes Gewand, das von einem glänzenden, mit Edelsteinen geschmückten Gürtel zusammen- gehalten war. Der zweite hatte ein schwarzes Kleid mit rotem Gürtel und der dritte ein blaues Hemd und einen einfachen Ledergurt. In der nervigen Faust hielt er eine schwere Axt. „Was tust du hier?" fragten ihn die drei. — „Erbarmt Euch meiner, ich verschmachte. Sagt mir, wo ich eigentlich bin." — „Du bist im Walde des Elends", gaben sie zur Antwort. — „Helft mir, rettet mich, führt mich hinaus aus dieser entsetzlichen Wildnis", flehte er sie au. — „Wähle einen von uns, der dich führen soll."

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 47

1913 - Leipzig : Hahn
47 Doch vor dem Hauch wo uns vor Jahren Mir war, als rief es aus den Wogen: die Mutter stets empfing, dort sah Flieh, flieh und ohne Wiederkehr! ich fremder Menschen fremd Gebaren; Die du geliebt, sind fortgezogen, wie weh, wie weh mir da geschah! sie kehren nimmer, nimmermehr. Hermann von Ltngg. Arbeiter?. Dein wahres Glück, o Menschenkind, o glaub es doch mit nichten, daß es erfüllte wünsche find: Es find erfüllte Pflichten. 28. Die Arbeit. In der Königlichen Gewehrfabrik zu Spandau ruhte heute die Arbeit; es war Königs Geburtstag, und um ihn würdig zu feiern, hatte mau den größten der gewaltigen Arbeitssäle ausgeräumt und mit Tannenlaud und Fahnen in einen Festsaal verwandelt. Kopf an Kopf standen die Beamten und Arbeiter mit ihren Frauen und erwachsenen Kindern im Saale, und am dichtesten waren sie um das Rednerpult gedrängt, das soeben der Direktor bestieg, um das Fest mit einer Ansprache zu beginnen. „Arbeiter der Gewehrfabrik!" sprach er, „wir sind hier versammelt an einer Stätte der Arbeit. Es steht uns deshalb wohl an, über die tieferen Gründe, warum und wofür wir arbeiten, einmal nachzudenken. Unsere Arbeit ist nicht leicht, sie erfordert Fleiß und Geschicklichkeit; unsere Arbeitszeit ist nicht kurz, denn sie erfüllt unsern Tag. Was ist es, das diese Arbeit uns so wert macht, daß ein jeder sich freut, sie zu haben? Ist es das Geld, das sie uns trägt? Da wären wir, sage ich euch, arm- selige Geizhälse l Der Mensch lebt nicht um der Arbeit willen, auch arbeitet er nicht um des Geldes willen. Seine Hauptaufgabe liegt daheim im Kreise der Seinen! Denn alles, was lebt, muß dafür sorgen, daß es erhalten bleibe. Dies ist das ewige Gesetz, das uns die Arbeit auf- erlegt. Um sich und Weib und Kind zu ernähren, geht der Mann auf Arbeit aus — mag er nun wie unsere Vorfahren mit Schlinge und Spieß zum Walde ziehen, um den Hirsch zu fangen, oder mag er wie wir zur Werkstatt und Fabrik gehen. Dort war's der Hirsch, hier ist's das Geld, das ihm den Tisch zu Hause decken hilft. Die Form des Lohnes hat zwar oft im Zeitlauf gewechselt, der Lohn selbst aber ist stets geblieben, er war und bleibt die lachenden Augen der Kinder, das reinliche Heim! Wir arbeiten, um zu leben! Das zeigt uns der Ackersmann, der auf eigener Scholle die Früchte zieht, die er selbst zum Unterhalt gebraucht; das beweist vor allem ihr, ihr nimmermüden Hausftauen, deren Arbeit keinen andern Lohn erstrebt, als mit den Eurigen zu leben. Das lehrt auch ihr, ihr Schwestern der Barmherzigkeit, die ihr in schwerer Arbeit euch müht, auch unsere Kranken und Elenden noch dem Leben zu erhalten. An diesen Beispielen erkennt ihr, wie

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 74

1913 - Leipzig : Hahn
74 38. Versöhnung. 3m Roten yahn zu Eisenerz gab es wilden Streit. Die Wirtin und die Aellnerin liefen atemlos im Orte umher und fahndeten nach der Polizei. Der dicke Hahnenwirt war ganz behende vor Angst, schlug die Hände zusammen, begütigte und beschwor. Ganz witzig wurde er, als er sah, daß sich die Aampflust zu Gunsten seiner Ge- räte bloß gegen Personen wendete. Als sich die elektrischen Funken stark entladen hatten, ergab sich die Dämpfung von selbst. Um was sich's nur heute wieder gehandelt hat? Des Erzes wegen hatten sie gestritten, die Anappen des Erzberges. Da hatte der Italiener Ozzotti, aus dem friaulischen Lande herbeigekommen, um sich Geld zu verdienen, mit sehr lauter Stimme, aber in sehr schlechtem Deutsch behauptet, der Erzberg gehöre schon gar am wenigsten den Deutschen. wem denn? fragten die Burschen des Tales. Eher den Aelten, die ihn wohl zuerst angestochen hätten. So sollten sie immerhin kommen, die Herren Aelten, und den Lrzberg auf einem Schubkarren davonschieben! Aommen? Das könnten sie nicht, meinte der welsche, denn sie wären — was man so aus den Büchern lesen könne — tot, samt und sonders, hingegen seien die Römer die Erben der Aelten geworden! Und die Deutschen die Erben der Römer! warf der Schichten- schreiber ein. wieso das? eiferte Ozzotti, das wäre ein neuer Brauch, jemanden zu beerben, bevor er tot sei. Die Römer lebten noch sehr frisch in den heutigen Italienern fort und würden ihr Recht in Noricum schon wieder zurückverlangen. Das wäre sauber! versetzte nun der Bergknappe Aeter Ober- dörfer, so ein welscher Aatzelmacher, der in Österreich geboren sei und sein Fortkommen sinde, der im Auslande sich als Österreicher brüste, weil er als solcher und nur als solcher gern gesehen sei; der die Deutschen wohl heimtückisch hasse, aber vor ihnen krieche und sie recht gern aufsuche, wenn er Geld brauche, ein solcher nenne sich einen Römer! Ozzotti war aufgefahren, daß seine weiten, fahlen Zwilchhosen und sein grobes Streifenhemd zitterten; fein sonnenverbranntes Ge- sicht wurde noch dunkler, seine scharfen, unruhigen Augen noch un- ruhiger und zuckender, die derben Finger vergrub er krampfhaft in sein Gewand, zu sehen, als wollte er in demselben ein Messer suchen und hervorziehen. Nicht der eigentliche Borwurf hatte ihn so sehr empört, sondern das Wort „Aatzelmacher". Er wußte zwar gar nicht, was es heißen und sagen sollte, wohl so wenig als der es wußte, der es ausgesprochen, aber es galt einmal als Schimpfname gegen die welschen, in den man allen Spott und Hohn, die An-

5. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 77

1913 - Leipzig : Hahn
77 Aber oft eine einzige Wendung des Rörpers genügt, daß Ge- danken und Gemüt eine andere Richtung nehmen. Gin paar schritte machte er hastig in den Hintergrund, dann blieb er stehen und sagte: Mieter! Was ist das gewesen? Was ist dir jetzt eingefallen? So schlecht wärest du? Zum Aushenken wärest du! Bei der Arbeit im Schacht einen umbringen! Von rücklings umbringen! — Peter, das ist dein Grnst nicht gewesen. Im Wirtshaus schlägst ihn tot, wenn er weiß, warum's ihm geschieht! So teuselhast denken! Im Schacht da unten! Und meuchlerisch! Wäre das eine Rache? Rann's nicht jeden treffen im Bergwerk? Im Wirtshaus schlägst ihn tot. S’ ist noch nicht finster. — Gr ging wieder an seine Arbeit und hieb und hämmerte scharf draus los. Und als er später innehielt, um sich den Schweiß von der Stirne zu trocknen, murmelte er in sich hinein: Du wärest mir lieber gewesen, Peter, wenn dir der höllische Gedanken nicht wär' gekommen. Aus wen sollte der Wensch denn ein Vertrauen haben, als aus sich selber? — Wie wirst du heute deinem Weib ins Ge- sicht schauen können? — Hinterwärts umbringen! Im Bergwerk! Glender Wicht! Gr arbeitete wieder und schlug und hieb, als kämpfe er mit seinem Werkzeug noch hart gegen die Versuchung oder gegen die Vorwürfe des Gewissens. — Von diesem Tage an war seine Empfindung eine andere, wenn ihm der Italiener einfiel. Gs war ihm fast wie in Furcht und Angst, der Welsche könne ihn vor Gericht belangen oder gar den südländischen Brauch der Blutrache einführen. Denn jetzt wäre ja an dem Welschen die Reihe. — Das Würgen an der Gurgel spürte der Peter Oberdörfer nicht mehr seit jener Stunde im Schacht. Die schlimme Tat war mit einem noch schlimmeren Gedanken gesühnt! So wollte Peter nun nichts mehr, als aus den Welschen ver- gessen , oder ihn zuhöchst — weil es dem Rerl doch nicht ganz ge- schenkt bleiben sollte — bei guter Gelegenheit ein wenig durch- bleuen. So war es, als eines Tages in den Tiefen des Grzberges, un- weit des Hubertusstollens, sich böse Wetter zeigten, die Rnappen in Wirrnis die Flucht ergriffen und die beiden Rcänner sich plötzlich gegenüberstanden. „Gr muß doch mein Unglück sein!" stöhnte Peter und stürzte zu Boden, denn die Stickluft hatte ihn bereits betäubt. Der Italiener raffte den Ohnmächtigen vom Boden aus, warf ihn über die Achsel und eilte mit solcher Last im nächtigen Labyrinth der Stollen hin und her — die Grubenlampe war ihm schon ver- loschen, die Orientierung hatte er auch verloren, schwerer Gruben- dunst beengte ihm die Brust. Gr rüttelte den Peter. Rannst du gehen, Ramerad? Rannst du? Niente (nicht)? (D, jetzt ist es finster ge- worden ! Schon wollten auch ihm die Sinne vergehen, als aus einem Seitenstollen roter Lichtschimmer winkte. Dort ist Rettung. Wo

6. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 259

1913 - Leipzig : Hahn
259 hier im Himmel, wo man, wie ich schon bemerkt habe, doch nur faulenzt." Er ging weiter und sah einen Wagen, der in einem tiefen Loche stecken geblieben war. „Kein Wunder," sprach er zu dem Manne, der dabei stand, „wer wird so unvernünftig aufladen? Was habt ihr da?" — „Fromme Wünsche," antwortete der Mann; „ich konnte damit nicht aus den rechten Weg kommen; aber ich habe den Wagen noch glücklich heraus- geschoben, und hier werden sie mich nicht stecken lassen." Wirklich kam ein Engel und spannte zwei Pferde vor. „Ganz gut," meinte Pfriem, „aber zwei Pferde bringen den Wagen nicht heraus, viere müssen wenigstens davor." Ein anderer Engel kam und führte noch zwei Pferde herbei, spannte sie aber nicht vorn, sondern hinten an. Das war dem Meister- Pfriem zu viel. „Tolpatsch," brach er los, „was machst du? Hat man je, so lange die Welt steht, auf diese Weise einen Wagen herausgezogen? Da meinen sie aber in ihrem dünkelhaften Übermute, alles bester zu wissen." — Er wollte weiter reden; aber einer von den Himmelsbewohnern hatte ihn am Kragen gepackt und schob ihn mit unwiderstehlicher Gewalt hinaus. Unter der Pforte drehte der Meister noch einmal den Kopf nach dem Wagen und sah, wie er von Flügelpferden in die Höhe gehoben ward. In diesem Augenblicke erwachte Meister Pfriem. „Es geht freilich im Himmel etwas anders her als auf Erden," sprach er zu sich selbst, „und da läßt sich manches entschuldigen; wer kann jedoch geduldig mit ansehen, daß man die Pferde zugleich hinten und vorn anspannt? Freilich, sie hatten Flügel; aber wer kann das wissen? Es ist übrigens eine ge- waltige Dummheit, Pferden, die vier Beine zum Laufen haben, noch ein Paar Flügel anzuheften. Ich muß jetzt aufftehen, sonst machen sie mir im Hause lauter verkehrtes Zeug. Es ist nur ein Glück, daß ich nicht Wirklich gestorben bin." Wilhelm Grimm. 113. Der Dachs auf Lichtmeß. In den alten Ritterzeiten wurden die Bürger einer kleinen schwäbischen Reichsstadt arg gequält von dem Ritter von Dachsburg, welchen man meistens kurzweg den „Dachs" hieß. Wo er ihnen auflauern und Hab und Gut wegschnappen konnte, da tat er's. Am liebsten hätte er gleich das ganze Städtlein eingesteckt, allein es war doch etwas zu groß für seine Taschen. Auch deuchte es ihm kurzweiliger, auf scharfem Roß ins Weite zu schweifen, als Mauern und Türme zu berenneu. Solange daher die Bürger hinter ihrem Stadtgraben blieben, hatten sie Ruhe; zog aber einer auch nur ein paar Stunden über Feld, so stand Geld und Freiheit auf dem Spiel. Ein solcher Stadtarrcst kann auf die Dauer auch dem geduldigsten Deutschen zu arg werden. Da sich die Bürger aber zu schwach fühlten, für sich allein dem Dachs zu Leibe zu rücken, so schlossen sie heimlich ein Schutz- und Trutzbündnis mit mehreren Nachbarstädten; allein der Ritter kam ihnen auf die Schliche und verbündete sich nun auch seinersetts mit mehreren benachbarten Rittern. So ward aus der Wegelagerei ein kleiner Krieg. 17*

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 261

1913 - Leipzig : Hahn
261 Schenkwirte und ähnliche feuchte Berufe an die Bachseite postierte. Til wichtigsten Punkte waren jedenfalls die beiden Tore; am Bachtor hielten darum die fauststarken Gerber Wacht, am Bergtor die noch nervigeren Schmiede. Nun galt freilich vordem Michael der Schmied für den stärksten und kühnsten Mann in der ganzen Stadt, und man hätte ihm gerne den Befehl am Bergtor übertragen, wäre er nicht neuerdings Michel der Leimsieder geworden. So aber hielt der Rat dafür, daß ein so gleichgültiger, stummer und selbstgenügsamer Mann für den gefährlichsten Posten nichts tauge, und stellte ihn in die Reserve zu den alten Leuten und unbärtigen Jungen. Der Schmied nahm das ganz ruhig hin, als ob sich's von selbst verstünde, und schmiedete ruhig fort an seiner Esse. Inzwischen war dem Rat die geheime Kunde geworden, daß der Dachsburger nächste Woche auf Lichtmeß mit seinen Freunden zusammen- stoßen und in also vereinter Macht einen Hauptstreich wider das Städtlein führen werde. Es galt, dieser Vereinigung der Gegner zuvorzukommen, und zwar stand die Sache derart auf Spitz und Knopf, daß man den Dachs entweder in dem Augenblick überfallen mußte, wo er seine Burg verlassen, den Sammelplatz der Gefährten aber noch nicht erreicht hatte, oder, wenn diese einzige Stunde versäumt würde, Verzicht leistete auf jeden Angriff und hinter den schwachen Mauern alle Plage einer sehr bedenk- lichen Belagerung auf sich nahm. Um dem Ritter den Weg zu verlegen, mußten aber die Bürger wenigstens den Sammelplatz wissen, nach welchem er auf Lichtmeß von seiner Burg ziehen wollte. Sie schickten zu dem Ende drei Kundschafter aus, einen Metzgerknecht, einen Schustergesellen und einen Schneiderjungen. Allein die Späher kamen nicht wieder, sondern statt ihrer ein Bote des Ritters, vermeldend, sein Herr habe jene drei auf verdächtigen Wegen ertappt und festgenommen, sei aber bereit, sie gegen sehr billiges Lösegeld auszuliefern. Wolle ihm der Rat statt des Metzgers ein paar fette Mast- ochsen, statt des Schusters ein paar fette Schweine und statt des Schneiders, der gar leicht und mager sei, ein paar zarte, junge Zicklein senden, nebst sechs Maltersäcken Korn als Brot zum Fleische, dann könne er die drei Burschen im Stadtwald gegen Quittung wieder in Empfang nehmen. Die Bürger waren außer sich über diesen neuen Schaden samt dem Spott; dazu drängte die Zeit, denn morgen bereits stand Lichtmeß im Kalender. Schon früh am Tage hielt man Kriegsrat auf dem Rathause. Im engeren Ringe standen die Hauptleute der Zünfte, wie auch die Führer einiger fremder Mannschaft, die von den befreundeten Nachbarstädten herübergeschickt worden war, im weiteren Ring die anderen bewaffneten Bürger als Zuhörer. Es drohte aber eine bedenkliche Spaltung; denn einem Teile war die Nachricht, der Dachsburger wolle auf Lichtmeß ausziehen, nachgerade so verdächtig geworden, daß sie behaupteten, der Ritter selbst habe sie aus- gesprengt, um die Stadt irre zu führen, und die Gefangennahme der Späher sei bereits die erste Frucht seiner gelungenen List. Die anderen

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 263

1913 - Leipzig : Hahn
263 „Da Michel alles weiß, so kann er uns vielleicht auch sagen, welches Weges morgen der Dachsburger ziehen wird?" sagte der Gerbermeister in zornigem Spott. „Allerdings", erwiderte der Leimsieder trocken. „Und habt ihr das auch von den Knechten des Ritters?" „Nein, sondern vom Ritter selber." Und wiederum schwieg er, als harre er weiterer Fragen. „Himmel und Welt!" rief der Bürgermeister, „lauf' doch einer in die Werkstatt des Schmiedes und hole die große Zange, daß wir ihm die Worte etwas leichter aus dem Munde ziehen können!" „Die Zange brauchen wir jetzt nicht," sagte Michel, „aber den Hammer werden wir brauchen, morgen stütz vorab, wenn es wider den Dachsburger geht. Und jetzt höret das übrige. Ich selber habe dem Ritter unsere drei Kundschafter fangen helfen. Das kam nämlich so: Es ließ mir keine Ruhe, ich mußte Näheres erforschen über den Plan unseres Feindes. Ich schlich mich daher in einem Bauernkittel zum Müller in der Lohe, wo der Dachs mit seinen Knechten und einer Schar Bauern hielt, die er dorthin entboten, um mit ihrer Hilfe ein weidgerechtes Treib- jagen auf die drei städtischen Kundschafter anzustellen. Die Bauern kennen mich alle, aber keiner wird mich verraten; denn wegen des Söldnerbauern Gertrud halten sie mich für ihresgleichen. So wurde ich also mit ihnen im Treiben aufgestellt. Natürlich hatte ich die Absicht, unsere drei Leute auf meiner Linie auskommen zu lassen, und das wäre auch geschehen, wenn sie nicht gar zu selbstgewiß all' meine Winke verachtet hätten. Mögen sie es also haben. Nach vollführtem Fang bewirtete uns der Ritter auf der Mühle, und als er nach manchein tiefen Trunk etwas stark redselig wieder zu Pferde stieg, blickte er nach dem Mond und sagte zu mir, der ich das Roß am Zügel hielt: „Wachsend Licht und Ostwind — das gute Wetter wird standhalten. Sonnenschein auf Lichtmeß! Der Dachs wird seinen Schatten sehen, wenn er aus der Höhle tritt. Bäuerlein! Wie heißt der Spruch vom Dachs auf Lichtmeß?" Da erwiderte ich: „Sieht der Dachs auf Lichtmeß seinen Schatten, so kriecht er auf vier Wochen wieder in den Bau zurück." Der Ritter lachte und rief zu seinen Leuten, indem er dem Pferd die Sporen gab: „Heuer wird der Dachs den Spruch zu Schanden machen!" Ich verstand wohl, was er meinte, und schlich in meiner Angst dem Reiterzuge nach, der im Schritt den steilen Berg hinanklomm. Indem ich nun so im Schatten des Wald- saumes nebenherhuschte, vernahm ich, wie der Ritter von der Klosterwiese als dem Sammelplätze sprach, wo er auf Lichtmeß am Vormittage mit seinen Freunden zusammentreffen wolle. Von der Burg zur Wiese gibt es aber nur einen Weg für berittene Mannen, nämlich durch die Schlucht im Rauchholz. Dort müssen wir morgen zur rechten Stunde lauern oder nirgends; und nun wisset ihr alles, was ich selber weiß." Michael wollte bescheiden wieder auf seinen Platz zurückgehen, aber die anderen duldeten das nicht; jeder wollte ihn ausfragen, beloben, seinen Rat hören; der Leimsieder war mit einem Male der Mann der Volks-

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 264

1913 - Leipzig : Hahn
264 gurrst geworden, obgleich sich doch alle vor ihm hätten schämen sollen als vor ihrem leibhaften bösen Gewisien, welches ihnen wie ein Spiegel, nur im verkehrten Bilde, die eigenen Mängel vorhielt. Keiner zwar zupfte sich an der eigenen Nase, sondern ein jeder seinen Nebenmann, und es gab ein babylonisches Gewirr, in welchem das Lob des Schmiedes mit den gegenseitigen Vorwürfen der einzelnen zusammenfloß. Nun fand sich's auch urplötzlich, daß es in der Rüstkammer fehle und im Proviantgewölbe; denn alle hatten geredet, keiner gerüstet, alle gezecht, keiner gehandelt, den Leimsieder ausgenommen, der sein Hans bestellt hatte für jeden Fall, während er ganz füll seinem Tagewerk und seiner Liebschaft nachging. So endete er auch jetzt den greulichen Tumult, indem er seinen Harnisch zeigte, der gefestet und blau? geputzt, und sein Schwert, das scharf geschliffen war, und sich erbot, dem Dachsburger selber in der Waldschlucht zu Leibe zu gehen, wofern ihn nur zwölf tüchtige Burschen begleiten wollten. Die fanden sich bald, und die Befehlshaber redeten auch kein Wort wider das Wagnis; denn sie fürchteten schon, der Leim- sieder möge ihnen allen über den Kopf wachsen; werde er etwa vom Ritter geduckt, so sei es gerade kein Unglück. Am anderen Morgen zog Michael zum Tor aus, nicht mit zwölf, sondern mit dreißig Genossen; denn Tatkraft lockt zur Tat. Ein größerer Hause marschierte in der Richtung der Klosterwiese, um mit Vermeidung eines Gefechts die dort sich versammelnden anderen Ritter zur Seite zu locken, daß sie nicht etwa dem Dachsburger entgegenritten. So hatte es der Leimsieder schon längst im stillen ausgedacht. Lautlos strich er mit seiner Schar in der frühen Dämmerung durch den Wald und stellte in der Schlucht die Zünftler ins Versteck hinter die Bäume und Felsstücke. Ju der Rechten hielt er den wuchtigen Schmiede- hammer, das Schwert ruhte in der Scheide, über der Rüstung trug er den Bauernkittel, in welchen er sich so oft zu ganz anderen Abenteuern verhüllt hatte. „Sonnenschein auf Lichtmeß!" war der Feldruf der Städter an diesem Tage. Als eben die späte Februarsonne hellglänzend durch die landloses Wipfel aufstrahlte, nahte sich der Ritter, sorglos den engen, steinigen Pfad herabreitend; die Knechte folgten ihm einer hinter dem anderen; denn der Weg bot nicht Raum für zwei. Der Harnisch des Dachses glühte im goldenen Licht, und der Schatten von Roß und Mann fiel langgestreckt vor ihm her. Da trat aus zwölf Schritt der Schmied aus dem Gebüsch entgegen. „Sonnenschein aus Lichtmeß" ries er. „Herr Ritter, ihr macht ein Sprichwort zu Schanden. Der Dachs sieht seinen Schatten, aber er kehrt nicht mehr in seinen Bau zurück!" Und bei diesen Worten warf er den Hammer im Bogen dem geharnischten Mann entgegen — er hatte den Wurf oft daheim geübt, während die anderen auf dem Rathaus Reden übten. Der Hammer sauste dem Gegner an den Kopf; doch schlug ex ihm nur bett Helm herab, welcher lose und bequem aufgesetzt gewesen. Allein das Roß scheute, bäumte, und ehe der erschrockene Reiter des er--

10. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 265

1913 - Leipzig : Hahn
265 schrockenen Tieres Meister ward, stürzte es im Gestein des abschüssigen Pfades. Mit dem Sturz aber kamen dem kampfgewohnten Manne die Sinne wieder; im Nu war er aus den Bügeln, auf den Beinen, zog das Schwert und sprang dem Schmied entgegen, der kaum rasch genug sein eigen Schwert aus der Scheide reißen konnte. Sie prallten beide gleich- zeitig aneinander. „Sonnenschein auf Lichtmeß!" schrie der Leimsieder und hämmerte in fürchterlichen Naturhieben auf des Gegners Harnisch, als hätte er glühendes Eisen auf dem Amboß. „Ich will dir den Sonnenschein auf ewig verdunkeln", erwiderte der Ritter und gab ihm zugleich die Hiebe kunstgerechter, doch nicht minder kräftig heim. „Sonnenschein und Sturm zugleich!" rief der Michel. „Wenn's auf Lichtmeß stürmt und tobt, der Bauer sich das Wetter lobt!" und schlug dem Ritter einen Querhicb ins Gesicht, daß das Blut die Backen herunterkam. Nun kam auch dem Dachs der Humor: „Lichtmeß hell, gerbt dem Bauer das Fell!" entgegnete er und zog dem Michel einen Hieb über die linke Schulter, daß er dachte, er habe den Bauer durch und durch gespalten. Aber der Harnisch, an welchem der Leimsieder gehämmert, während seine Mitbürger Stroh gedroschen, fing den Streich auf, und nur der Bauernkittel, in Fetzen geschlagen, fiel von der Schulter, daß der Schmied plötzlich in blanker Rüstung wie ein Junker vor dem Ritter stand. „Lichtmeß dumper*), macht den Bauer zum Junker!" donnert Michel nun, die richtige zweite Halbstrophe zu der eben gesprochenen ersten des Ritters fügend. „Wird der Bauer zum Junker, geht die Welt unter!" ries der Dachs mit entsprechendem Streich. „Für dich geht sie unter heut auf ewig!" antwortete der Leimsieder mit entsprechendem Gegenstreich, und mit der Losung: „Sonnenschein auf Lichtmeß!" fiel er immer wütender den Ritter an. „Auf Lichtmeß sieht der Bauer lieber den Wolf in der Herde als die Sonne am Himmel!" brüllte der Ritter. „Ihr sollt den Wolf haben und die Sonne zugleich!" und schwang sein Schwert gewaltig über Mchels Kopf. Der Ritter behielt das letzte Wort. Der Schmied wußte keinen Wetterspruch von Lichtmeß mehr, aber er behielt den letzten Hieb. Denn kaum hatte der Dachsburger jenes Wort gesprochen, so spaltete ihm der Leimsieder den Schädel und rief: „Schweigen ist auch eine Antwort!" Der Fall des Führers entschied den Tag. Des Schmiedes Genossen hatten leichtes Spiel mit den Knechten des Ritters. Roß und Rüstung, welche dieser: im offenen Felde so oft den Sieg verschafft über die Städter, wurden in der engen Felsschlucht ihr eignes Verderben. Als sie vollends den Herrn fallen sahen, wandten sie sich zur Flucht. Doch wurden etliche niedergemacht und einige gefangen. *) (Oberdeutsch) düster, dunkel.
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